Therapieangebote
Physikalische Therapie: Tonisierende und detonisierende Massage
Die Massagetherapie zeigt schmerzlindernde, mechanische (Lösen von Adhäsionen, also Narben und Verklebungen), neurophysiologische, hyperämisierende (Durchblutungssteigerung) und psychische (Entspannung) Wirkungen.
Bei Verspannungen und Verhärtungen (hoher Muskeltonus) der Muskulatur wirkt sie detonisierend also muskelentspannend, schmerzlindernd, durchblutungssteigernd und entstauend auf die behandelten Körperregionen.
Bei einem niedrigen Muskeltonus wird mit tonisierenden Massagegriffen die Muskelgrundspannung erhöht, die Massagegriffe sind hierbei nicht mehr sanft und rhythmisch, sondern schnell und mit hoher Intensität.
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Hydrotherapeutische Therapie: Unterwasserlaufband-Training
Die Hydrotherapie mit dem Unterwasserlaufband hat sich vor allem bei post-operativen Behandlungen nach orthopädischen Eingriffen (z.B. Kreuzbandriss) oder Gelenk- und Rückenmarkserkrankungen (z.B. Bandscheibenvorfall) sehr gut bewährt. Das liegt v.a. daran, dass das Eigengewicht des Tieres bei der Unterwassertherapie bis zu 90% verringert wird. Dies reduziert die Gelenkbelastung sehr stark und ermuntert den "Patienten" zu aktiver Bewegung.
Die Gelenke werden beweglich gehalten, die Blutzirkulation stimuliert und die Muskeln entspannt. Durch den Auftrieb des Körpers und damit der Verminderung des Körpergewichts ist eine Bewegung auch mit relativ wenig Muskelkraft möglich.
Ziel der Hydrotherapie sind u.a. ein kontrollierter Muskelaufbau, Kräftigung der Muskulatur, Verbesserung der Ausdauerfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems und sie erleichtert das Erlernen neuer Bewegungsabläufe. Dadurch wird der Hund zu aktiver Bewegung ermutigt. Training und Wiederaufbau des geschwächten Muskelapparates kann so optimal über ein individuelles Trainings-Programm erfolgen. Durch die betreute Hydrotherapie wird auch oft eintretenden Folgeschäden wie Arthrose, Muskelverhärtungen oder auch Verschleiss vorgebeugt. Rekonvaleszenzzeiten verkürzen sich erheblich.
Akupunktur (TCM = Traditionelle Chinesische Medizin)
- Lasertherapie = Stimulation der Akupunkturpunkte durch einen Infrarotlaser.
- Nadelakupunktur = Die Stimulation der Akupunkturpunkte erfolgt mit sehr dünnen Nadeln. Die Nadeln sind wesentlich feiner als Stecknadeln oder Injektionskanülen; der Einstich wird von den meisten Hunden kaum bemerkt. Lediglich der Reiz, der vom angesprochenen Akupunkturpunkt ausgeht, führt zu einer Reaktion.
- Moxibustion = Lokale Wärmebehandlungen der Akupunkturpunkte über Moxastäbchen
Die Hauptindikationen für den Einsatz der Akupunktur nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin sind:
- Orthopädie: Lokale und überregionale Schmerzbekämpfung bei Arthrosen, Bandscheibenvorfällen und anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Chirurgie: postoperative Unterstützung der Wundheilung bei Wundheilungsstörungen, Narbenentstörungen
- Neurologie: Schmerzbekämpfung bei Neuralgien
Auf der Basis der Lehre der TCM werden die für den individuellen Patienten zutreffenden Akupunkturpunkte stimuliert. Somit kann auch das Ziel der Schmerzreduktion erreicht werden. Gelingt die Schmerzreduktion wird der Hund durch vermehrte Bewegung (physiotherapeutisches Trainingsprogramm) an Muskelmasse und –kraft zunehmen und damit die Fehlbelastung auf den arthrotisch veränderten Stützapparat minimieren. Oft ist es so, daß Hunde, die vor der Akupunktur-Behandlung regelmäßig Schmerzmittel erhalten haben, diese nicht mehr benötigen. Die Schmerzmittel konnten entweder dauerhaft ganz abgesetzt werden oder müssen nur noch in Belastungssituationen verabreicht werden.
Passive Krankengymnastik
Dehnungen:
Die passive Muskeldehnung darf nur im Anschluss von Massagen durchgeführt werden, weil die Muskulatur erwärmt sein muss. Sie ist kontraindiziert bei atrophierter hypotoner Muskulatur. Dehnungen werden auch zur Behandlung von verkürzter Muskulatur und zur Entspannung eingesetzt.
Passives (Durch)bewegenDiese Therapie ist gut bei eingeschränkter Gelenkbeweglichkeit, degenerativen Gelenkserkrankungen und auch bei Hunden mit Hüftgelenksdysplasie, da sie neben der Schmerzlinderung und Erhalt bzw. Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit auch die Durchblutung der gelenkumgebenden Strukturen (Muskel, Gelenkkapsel, Produktion von Synovia) anregt und diese auch leicht dehnt. Auch wird dadurch der Muskelabbau verlangsamt und die Muskulatur leicht gedehnt. Passive Komplexbewegungen und Gangmuster im Liegen, Sitz oder Stand sind ebenfalls möglich.
Manuelle Therapie (MT):
Die Manuelle Therapie befasst sich grundlegend mit Gelenkproblemen (HD, Arthrosen etc.). Die therapeutischen Techniken unterstützen die Wiederherstellung der physiologischen Gelenkfunktionen und sollten diese erhalten. Hierbei führt man Bewegungen zur gezielten Gelenkmobilisation am jeweiligen Gelenk aus. Die Manuelle Therapie dient auch der Wiederherstellung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und dem Lösen schmerzhafter Blockaden in den Gelenken (Deblockierungstechnik).
Elektrotherapie
Magnetfeldgerät
Das Magnetfeldgerät führt neben der schmerzlindernden Wirkung zu einer erhöhten Sauerstoff-Aufnahme der Zellen und einer Verbesserung der Durchblutung und Abtransport von Schlackenstoffen. Es wirkt durch sein magnetisches Feld auch in den tieferen Körperschichten (Knochen, Muskulatur etc.) und es ist auch bei Metallimplantaten einsetzbar.
TENS
Die schmerzlindernde Wirkung von TENS (Transkutane Elektro-Neuro-Stimulation) nach der Control-Gate-Methode ist wissenschaftlich erwiesen und hat sich auch in der täglichen Arztpraxis sehr gut bewährt. Es wirkt gut bei den verschiedensten Krankheitsbildern und Körperregionen in der Orthopädie, z.B.bei HWS- und LWS-Syndromen, bei Schulter- und Ellenbogenbeschwerden, bei Knie- und Sprunggelenksarthrosen sowie bei einigen weiteren akuten oder chronischen Schmerzsyndromen.
Stangerbad
Das Stangerbad ist eine Ganzkörperwanne, wie sie auch in der Humanmedizin verwendet wird. Das Stangerbad ist vor allem bei Nervenerkrankungen, zur Nervenreizung und bei Skeletterkrankungen zur Schmerzlinderung indiziert. Der Hund sitzt hierbei in einer speziellen Wanne (ähnlich einer Badewanne) und durch im Wasser angebrachte Elektroden fließt der (galvanische) Strom durch den Körper des Hundes.
Interferenzstrom
Die physikalische Therapie mit Interferenzstrom wird zur Schmerzlinderung bei muskulär bedingten Schmerzzuständen (z.B. Muskeldystrophie z. B. Arthrosen, funktionelle Muskelstörungen) und auch zur Normalisierung des Muskeltonus eingesetzt.
Therapeutischer Ultraschall (1 + 3 MHz)
Zur Behandlung von Gelenk-, Sehnen- sowie Muskelverletzungen, Gelenkkapselentzündungen, Arthrosen und zur Behandlung von Narben bzw. Wundheilungsstörungen.
Thermotherapie
Wärmetherapie:
Durch Wärme wird der Stoffwechsel im Körper angeregt und der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen, Abstrom von Zerfallsprodukten des Stoffwechsels werden mobilisiert. Wärmeanwendungen sind gut zur Behandlung bei hypertoner (verspannter) Muskulatur, bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates im chronischen Stadium, z.B. bei Arthrosen, muskulären Verspannungen. Hierzu zählen das Infrarotlicht, warme Wickel, heiße Kirschkernkissen, Heisse Rolle etc. Die Wärmetherapie dient auch als Vorbereitung für die Massage d.h. zur Erwärmung der Muskulatur, zur Entspannung und Schmerzlinderung der hypertonen Rücken- und Schultergürtelmuskulatur.
Kryotherapie:
Kältebehandlungen sind kurze Kaltwasseranwendungen in verschiedener Art, z.B. Eisbeutel, Kältesprays, Kältepackungen, Eismassagen etc. Sie werden eingesetzt zum Anstieg der Schmerzschwelle (Schmerzempfinden wird verringert), verminderte Nervenleitgeschwindigkeit, verminderte Muskelspannung (Muskeltonus), Rückgang von Schwellungen, Vasokonstriktion (Zusammenziehen der Blutgefässe) und zur Verlangsamung des Zellstoffwechsels. Gut als Schmerzbehandlung eines Operationsgebietes (z.B. bei frisch operierten Kreuzbandrissen). Kältetherapie dient auch der Behandlung von kurzfristigen und lokal begrenzten Lähmungserscheinungen.
Gerätegestützte aktive Krankengymnastik
Hierzu zählen Reha-Trainings-Geräte wie z.B. Übungsparcours (Cavaletti-Stangen), Balance-Matte, Schaukelbrett, Trampolin, Stepper, etc.
(Ein-)stabiliserende Übungen - z.B. mit dem Stepper Einstabilisierungen sind generell in der Behandlung sehr wichtig und müssen nach jeder Einheit mit dem Hund gemacht werden, damit dieser wieder zu seinem normalen Muskeltonus zurückfährt. Hier ist auch das diagonale Stabilisieren über PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) sinnvoll, da man hiermit Bewegungen über die funktionelle Einheit von Nerv und Muskel anbahnen kann. Die Bahnung lässt sich u.a. über propriozeptive Reize (über den Bewegungsapparat) stimulieren. Ziel der PNF-Behandlungsmethode ist die Koordinierung physiologischer Bewegungsabläufe, der Abbau pathologischer Bewegungsmuster, die Normalisierung des Muskeltonus, die Muskelkräftigung und Muskeldehnung.
Trampolin
Das Trampolin und das Schaukelbrett dienen der Einstabilisierung, der Muskelentspannung und -aufbau. Man kann Belastungsphasen beüben und Gleichgewichts- und Koordinationsschulung durchführen. Dazu wird eine (Airex-)Matte auf das Trampolin gelegt, und man stellt sich mit dem Hund auf das Trampolin, der Hund kann dabei auch liegen. Das Trampolin bewirkt durch die Bewegungen auch, dass der Hund ständig neurophysiologische Aufrichtungsimpulse erhält, das ist anregend für den Gleichgewichts- und Koordinationsapparat und ist eine Anregung für den gesamten passiven und aktiven Bewegungsapparat.
Schaukelbrett
Das Schaukelbrett hat die gleiche Wirkung (Einstabilisierung, Muskelentspannung, Muskelkräftigung) wie auch das Trampolin. Der Hund kann sowohl im Liegen, im Sitz als auch im Stand beübt werden. Es kann gut zur Kräftigung der Muskulatur bei Hüftgelenkdysplasie und zur Kniestabilisation bei Patellaluxationen oder bei Kreuzbandrissen eingesetzt werden.
Manuelle Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist eine sanfte Massage zur Verbesserung des Lymphflusses. Mit rhythmischen sanften Druckimpulsen wird der Abfluss von Gewebeflüssigkeit über das Lymph- und Venensystem gefördert. Ziel der Lymphdrainage ist u.a. die Schmerzlinderung sowie die Druckminderung im Gewebe und die Lockerung des Gewebes. Sie kommt zum Einsatz bei Ödembildung aufgrund unterschiedlicher Ursachen, z.B. der postoperative Narbenschwellung (Ödem), Inaktivität, Lähmung, Verbrennungen, Schmerzen, Lymphgefäßentfernung, Narbenverhärtungen und Narbenschwellungen.